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Die Jahre 1921-1936

Am Anfang der bewegten und ereignisreichen Vereinsgeschichte der „Viktoria“ steht der Name des Hovener Gastwirtes Wienand Rümens. Getragen von der allgemeinen Radsportbegeisterung in jener Zeit, ergriff er am 1. Juni 1921 die Initiative, die zur Gründung des Radsportvereins „Viktoria“ Hoven führte. Schon kurz nach der Gründung, Mitte der 20er Jahre, richtete die „Viktoria“ ihr erstes Radsportfest aus. Auf einem ausgelegten Holzboden zeigten Hovener Radsportler, aber auch zahlreiche Radsportler aus nah uns fern, ihr Können. Nicht weniger als 25 Vereine fuhren mit Blumen geschmückten Fahrrädern in einem Corso durch den kleinen Ort Hoven. Doch die Radsportler sollten schon bald Kunkurrenz bekommen. In den 30er Jahren schickte sich auch im Erkelenzer Raum ‚König Fußball‘ an, die Herzen der sportbegeisterten Jugend zu erobern. Die Radsportvereine verloren zahlreiche Mitglieder und mussten nach und nach aufgeben. Auch um die „Viktoria“ wurde es ruhig und mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kamen deren Aktivitäten schließlich völlig zum Erliegen.

Die Jahre 1949-1967

Am 21. August 1949 wurde der Radsportverein Viktoria Hoven neu gegründet und schon ein Jahr später veranstaltete man das erste große Radsportfest nach dem Krieg. Vom Erlös dieses Festes kauften die Hovener alte Kunsträder. Mit diesem Schritt war die Voraussetzung für eine neue und erfolgreiche sportliche Betätigung gegeben. 

Parade
Abnahme der Parade beim Radsportfest 1950 in Hoven.V.links n. rechts: Friedrich Diek, Josef Pangels, Willi Huppertz, Horst Dossow, Ernst Laufs, Rudi Friedrichs, Hermann Boymanns, Hans Peltzer, Heinz Hoppe, Karl-Heinz Konrad, Heinrich Heggen und Hans Friedrichs. Im Hintergrund: Anneliese Laufs-Hanschmann, Emma Laufs, Paula Elschenbroich 

Die Jahre 1967-2001

Im Jahr 1967 begann dann die eigentliche Erfolgs-Story der Viktoria. Die Grundlage hierfür schufen wieder einmal radsportbegeisterte Hovener Bürger. Durch großzügige Geldspenden wurden neue Fahrräder gekauft. Bereits 1970 nahmen die Sportler der Viktoria in Dülken wieder an einer Bezirksmeisterschaft teil. Schon im selben Jahr konnten sie überraschend in Wickrath den Titel eines Deutschen Vizemeisters im 4er Kunstfahren der männlichen Jugend erringen. Bereits zwei Jahre später gelang der große Wurf: Ulrich Schmidt, Rudolf Bolz, Rudolf Diek und Friedbert Laufs holten 1972 in Offenbach den ersten Deutschen Meistertitel für Viktoria Hoven. 

Die ersten Deutschen Meister von „Viktoria“ Hoven beim Schaufahren 1972 auf dem Marktplatz in Gent (Belgien). V.links n. rechts: Ulrich Schmidt, Rudolf Diek, Friedbert Laufs und Rudolf Bolz

Nur wenige Wochen später zogen die Hovener Mädchen Ursula Thomas, Monika Pangels, Angelika Herrmanns, Sibille Schoesser, Brigitte Diek und Silvia Dreßen nach und belegten bei der Deutschen Meisterschaft in Kriftel/Taunus den ersten Platz im 6er Kunstfahren der Schülerinnen. Nicht nur ganz Hoven stand Kopf, auch in der Stadt Erkelenz wurden die jungen, erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler geehrt und gefeiert. Der kleine Ort war plötzlich in aller Munde. Bis zum heutigen Tag errangen die Mannschaften von „Viktoria“ Hoven 43 Deutsche Meistertitel. Außerdem waren sie bei Bundespokalwettbewerben zwölfmal erfolgreich. Hovener Sportler wurden außerdem mehrfach in nordrhein-westfälischen und bundesdeutsche Auswahlmannschaften berufen und bewiesen ijr Können auch auf internationalem Parkett. So errangen sie zum Beispiel im Jahr 1983 in Basel die internationale Schweizer Meisterschaft. Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war das Schaufahren des amtierenden Deutschen Meisters 1982 im 6er Kunstfahren der Männer auf der Welt- und Europameisterschaft in Wiesbaden. 

Bernd Franken, Rainer Winkels, Michael Müller, Toni Batalia, Friedbert und Karl-Heinz Laufs konnten mit ihrer, in dieser Schwierigkeit bis dato einmaligen Kür ein Publikum aus alles Welt begeistern. 

Im Jahre 1989 endete bei den Deutschen Hallenradsportmeisterschaften in Denzlingen die Ära einer Mannschaft der „Viktoria“, die über ein Jahrzehnt den Kunstrad-Mannschaftssport in Deutschland maßgeblich mit geprägt hatte. Bei ihrem letzten Start gewann die Mannschaft in der Besetzung Rainer und Bernd Winkels, Bernd Franken und Karl-Heinz Laufs das 4er Kunstfahren der Männer und verstärkt mit den beiden Fahrern Carsten Proebster und Friedbert Laufs auch das 6er Kunstfahren. Das sportliche Angebot des Vereins wurde im Jahre 1976 um eine Radtouristik-Abteilung und im Jahre 1988 um eine Mutter-Kind Abteilung erweitert.

Die Jahre 1989-2001

Im Jahre 1997, genau acht Jahre nach dem letzten großen Erfolg der Hovener Radsportler bei einer Deutschen Hallenradsportmeisterschaft, war es dann wiederum die Sporthalle in Denzlingen, wo mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im 6er Kunstfahren der Schüler der Startschuss zu einer bis heute anhaltenden Erfolgsserie im Schüler und Jugendbereich auf Landes- und Bundesebene gegeben wurde. 

Im Jahre 2000 konnte der Radsportverein Erkelenz-Hoven auf Grund seiner hervorragenden Arbeit im Jugendbereich bei der Goldpokal-Wertung 2000 des Bundes Deutscher Radfahrer die Bronzemedaille erringen. Bei den Deutschen Hallenradsport Juniorenmeisterschaften 2001 in Kornwestheim und den Deutschen Schülermeisterschaften 2001 in Burghausen/Bayern stellte „Viktoria“ Erkelenz-Hoven mit neun Startern in seinem Jubiläumsjahr die insgesamt stärkste Mannschaft aller teilnehmenden Vereine. Die großen Erfolge der letzten Jahre wurden möglich, weil viele ehemalige Sportlerinnen und Sportler den Weg als Trainerinnen und Trainer zurückgefunden haben zu ihrem Verein und nunmehr ehrenamtlich ca. 50 Mädchen und Jungen in der Mehrzweckhalle in Golkrath trainieren oder im Vorstand mitarbeiten. 

– Ein Dankeschön gilt auch all jenen Freunden und Förderern der Viktoria, die immer zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden. 
– Ohne die Hilfe der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wäre unser 80 jähriger Verein niemals so jung geblieben.